Auslandsaufenthalt 2019: Die erste Woche in Arras – Le première rencontre

Projekt: 

Bonjour,

ich schreibe über die schöne Zeit in Arras, sowie meinen Erfahrungen und Erwartungen vor Beginn der Reise.

Bevor ich am 26 November, zusammen mit Pascal, von Velbert Mitte nach Arras gefahren bin, habe ich mir einige Gedanken über den zukünftigen Betrieb und das Leben vor Ort gemacht. In welche Unterkunft sich unser Aufenthalt abspielt und welche Schule wir besuchen würden, wurde uns einige Tage vorher mitgeteilt und so hab ich mich online ein wenig darüber informiert und mir ein paar Fotos angeguckt. Der Betrieb war aber bis zum Zeitpunkt der Anreise unklar und so ging ich im Allgemeinen recht unvorbereitet und ohne große Erwartungen an die Sache heran.

Am ersten Tag haben wir, nach einer für 4 Stunden eher langgezogenen, aber entspannten Anreise und einem Zwischenstopp nach der Grenze Frankreichs, Arras am Nachmittag erreicht. An der Unterkunft, der Maison Diocésaine Saint-Vaast d’Arras, wurden wir von unseren Lehrern empfangen und lernten den französischen Lehrer Monsieur Champy kennen. Wir richteten uns auf unseren Zimmern ein und trafen uns alle in der Caféteria, im Keller des Klosters, wieder. Nachdem wir dort zu Abend gegessen hatten, ein typisch französisch zubereitetes Galette, gingen wir gemeinsam in die Innenstadt von Arras. Dort besuchten wir den Marktplatz und tranken ein paar Bier. Es wurde ein lustiger Abend, bei dem wir sprachliche Barriere hinter uns ließen und uns ungezwungen mehrsprachig und mit Hilfe einiger Gestiken durcheinander unterhielten.

Am nächsten Tag, um 7 Uhr, aßen wir zusammen zum Frühstück. Dann ging es zu unseren Betrieben. Ich und Pascal wurden dem selben Betrieb, natürlich in unterschiedlichen Bereichen, zugeteilt. Unsere Firma heißt Espace Motors Opel, ist ein Opelwerk, das sich aber den Sitz mit anderen Marken, wie BMW, teilt. Der Zusammenschluss nennt sich Groupe Lempereur. In der Firma ist mein Ansprechpartner Aurélien. Er ist im selben Alter und hat auch schonmal an dieser Art des Austauschs teilgenommen und Deutschland besucht. Daher können wir uns neben Englisch und ein wenig Französisch, uns auch gebrochen auf Deutsch unterhalten. Er ist nett und sehr lustig. Deswegen waren wir sehr oft im Gespräch. Mit ihm zusammen hab ich dann an einem Getriebe gearbeitet. In der Mittagspause, um 12 Uhr, ging ich mit Pascal zusammen zum Supermarkt des Boréal Parcs und holten uns Essen. Das aßen wir dann im Aufenthaltsraum des Betriebs und ich lernte noch ein paar Mitarbeiter kennen. Nach Ende der Pause, um 14 Uhr, führte ich selbstständig eine Inspektion durch und pünktlich um 17 Uhr war Feierabend. Insgesamt war die Atmosphäre auf der Arbeit sehr enspannt und ausgelassen. Deutlich entspannter als man es wohl aus Deutschland gewohnt ist, mit vielen kurzen Kaffepausen und immer Zeit für ein paar Scherze und Plaudereien. Zurück in der Unterkunft sprachen wir über den ersten Tag und gingen zusammen Essen.

Der Donnertag verlief nach gleicher Reihenfolge. Auf der Arbeit lernte man sich schon gut kennen für die kurze Zeit, da alle sehr aufgeschlossen waren und gerne redeten, selbst wenn das beduetete, öfter mal den Google Translator benutzen zu müssen. Außerdem lernte ich so die französische Bezeichnung einiger Werkzeuge und Bauteile.

Freitags half ich auf der Arbeit bei einer Achsvermessung, war bei einer Probefahrt dabei führte einen Ölwechsel durch. Nach der Arbeit gingen wir zusammen zum Marktplatz von Arras und machten ein paar Fotos von der Kathedrale Beffrio d’Arras. Der Weihnachtsmarkt war schon zu und so beschlossen wir am nächsten Tag nochmal zu gehen.

Der Samstag verlief bei mir dann recht gemütlich. Ich ging nach dem Frühstück spazieren und dann am späten Nachmittag ging es wie vereinbart zum Weihnachtsmarkt. Dieser war groß, gut bewacht, außerdem sehr bunt und voll. Wir aßen zusammen bei einem italienischen Laden Pizza und Pasta und anschließend gingen wir zurück zur Unterkunft. Dort redeten wir noch eine Weile und gingen dann schlafen.

Am Sonntag ging ich nach dem Frühstück nochmal mit Marlin zum Marktplatz. Mittags schauten wir uns in der Nähe ein paar Läden an und Abends aßen wir dort einen Döner.

In Hinblick auf die erste vergangene Woche konnte ich mein Vorhaben die Stadt mit ihren alten, christlich-religiös geprägten Gebäuden zu sehen und zu fotographieren umsetzen und auch meine Erwartung dort neue Eindrücke zu sehen (siehe Bild), in der Unterkunft französisch zu essen und französische Musik zu hören wurden erfüllt. Auf der Arbeit konnte ich mich gut unterhalten, auf französisch, englisch und teilweise auf deutsch. Ich konnte meine Aufgaben verstehen, Geräte bedienen, Smalltalk führen und hab mich mit jedem der Mitarbeiter gut verstanden. Außerdem hatte ich mir vor dem Austausch gewünscht das der Betrieb sich von meiner Arbeit in Deutschland unterscheidet und auch das wurde erfüllt.  So ist die Arbeit bei Opel, die sich auf die markeneigene Modelle beschränkt, viel spezieller und durchsichtiger. Man hat weniger zu improvisieren, für jede Aufgabe gibt es vorgefertigte Abläufe. Es hat auch jeder Mitarbeiter ein ihm zugeschriebenes Feld, ganz im Gegensatz zu der Arbeit in einer freien Werkstatt in Deutschland. Die Werkstätten im Opelwerk von Arras sind größer und alles ist sauber und genormt. Es gibt getrennte Bereiche für Aufgabenfelder, wie die Direktannahme oder der Verkauf, die ich aus meinem Betrieb nicht kenne. Allerdings hat man in Vertragswerkstätten nicht den Vorteil der  Herausforderung sich unerwarteten Problemen stellen zu müssen und hat so einen weniger umfangreichen Einblick in den Beruf eines KFZ-Mechatronikers, in Frankreich Mechaniker. Die Arbeitszeiten sind im Gegensatz zu Deutschland sehr offen zu betrachten. Man teilt sich die Arbeitszeiten freier ein und kurze Pausen während der Arbeit sind ganz normal. Im Hinblick auf den Umgang mit Kunden und der Abfertigung der Fahrzeuge gibt es allerdings kaum Unterschiede.

Á plus!

Lea

 

 

 

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